Krankenpastoral im Sozialraum


Nicht nur in Krankenhäusern, sondern auch zu Hause begleiten speziell qualifizierte Seelsorger:innen Menschen in Krankheit, Krisen, Sterben, Tod und kümmern sich um deren Angehörige. Dieses Arbeitsfeld nennt sich Krankenpastoral im Sozialraum und orientiert sich räumlich an den Stadt- und Landkreisgrenzen.

Die WHO (internationale Weltgesundheitsorganisation) definierte 2002, dass die spirituelle Ressource (spiritual care) neben anderen eine wesentliche Ressource für die Gesundheit darstellt. Aufmerksam die spirituellen Nöte, Themen und Ressourcen eines Menschen wahrzunehmen ist Aufgabe aller an der Versorgung Beteiligten.

Spirituelle/religiöse Fragen verlangen nicht nach einer vordergründigen Antwort. In der spirituellen Begleitung geht es darum, einen Raum offen zu halten, in dem diese Fragen gestellt und mitgetragen werden können. Die Seelsorge und oft auch die psychosozialen Berufsgruppen bringen dabei eine vertiefte Kompetenz in Gesprächsführung und Begleitung ein. Voraussetzung für eine professionelle spirituelle Begleitung ist neben der Erfahrung und Reflexion der eigenen gelebten Spiritualität auch Kenntnis und Wissen über Religionen und Weltanschauungen und die Fähigkeit diese in Kommunikation zu bringen. Zu ihrer beruflichen Qualifikation haben sich die Seelsorgenden in der Krankenpastoral u.a. mit einer pastoralpsychologischen Grundqualifikation weitergebildet.

Geprägt von einer diakonischen Grundhaltung sind die Seelsorgenden offen für die Bedürfnissen von Menschen, deren gesundheitliche Ressourcen beschränkt sind. Dabei ist die Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche, einer anderen Religion oder Weltanschauung untergeordnet. Zielsetzungen, Handlungsfelder und Schwerpunkte der Krankenpastoral folgen Qualitätsstandards, die für die Erzdiözese München und Freising in Kraft sind. Merkmale sind die christlichen Grundlagen, die sich in Menschenbild, Haltung und Auftrag ausdrücken, eine zuverlässige Erreichbarkeit und qualifizierte Präsenz in den seelsorglichen Handlungsfeldern sowie die Bereitschaft, vernetzt und multiprofessionell zu arbeiten. So ist nicht nur die Einzelbegleitung Teil der Aufgaben in der Krankenpastoral, sondern auch die Vernetzung mit anderen Akteuren im Gesundheitsbereich.